Menschen

Hier finden sich Namen, Lebensdaten, Biografien und Familiengeschichten zu jüdischem Leben in Lüneburg. Haben Sie weitere Informationen, Korrekturen, Fotografien, Dokumente oder Anregungen? Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, damit wir die Seiten aktualisieren können.

Suchen Sie nach Namen, Orten oder Begriffen
oder wählen Sie einen Namensbereich    A - F      G - L      M - R      S - Z   

 

Julie Salomon, geborene Spanier [*1831]

Geboren im Jahr 1831 in Wunstorf, gestorben am 07.05.1897 in Hamburg im Alter von 66 Jahren

Wohnort

Familie Moritz Salomon (1842-1866)
Ella und Gertrud Simon (1900-1903)
Alexander Horwitz (um 1907)

Große Bäckerstraße 5
Lüneburg

Wohnort

Familie Moses Ahrons (1840er und 1850er)
Familie Moritz Salomon (1860er)

Apothekenstraße 6
Lüneburg

Wohnort

Witwe Julie Salomon (1870er)

Bardowicker Straße 3
Lüneburg

Arbeitsstätte

Weißwarenhandlung Julie Salomon (1870er)

Bardowicker Straße 13
Lüneburg

Wohnort

Julie Salomon, Putzhandlung (ca. 1876-1880)

Am Sande 46
Lüneburg

Arbeitsstätte

Julie Salomon, Putzhandlung (ca. 1876-1880)

Am Sande 46
Lüneburg

Wohnort

Familie Moritz Salomon (ca. 1869-1870)
Familie Adolf Abraham Brasch (1887-1892)

Große Bäckerstraße 20
Lüneburg

Arbeitsstätte

Julie Salomon, Weißwaarenhandlung (ca. 1869-1870)

Große Bäckerstraße 20
Lüneburg

Julie Spanier wurde 1831 in Wunstorf bei Hannover geboren, als Tochter von Abraham Spanier und seiner Frau Hannchen Spanier geb. Leffmann. Die Spaniers waren seit dem 17. Jahrhundert in Wunstorf ansässig und mit vielen bedeutenden jüdischen Familien in der Region verwandt.

Im März 1852 heiratete die 21-jährige Julie Spanier in Wunstorf den Lüneburger Kaufmann Moritz Salomon, 41 Jahre alt und zum zweiten Mal verwitwet. Von seinen fünf Kindern aus den vorherigen zwei Ehen lebten nur noch die Söhne Adolf und Bernhard, damals sechs und fünf Jahre alt. Getraut wurden Julie und Moritz Salomon durch Landrabbiner Meyer aus Hannover.

Julie zog zu Moritz Salomon nach Lüneburg in die Große Bäckerstraße, kümmerte sich um ihre Stiefkinder und den großen Haushalt. In den späten 1860er Jahren eröffnete sie außerdem noch eine "Weißwaarenhandlung". Zwischen 1853 und 1870 brachte sie acht Kinder zur Welt. Die Geburt des letzten Kindes im Dezember 1870 erlebte ihr Mann nicht mehr, er war schon im April 1870 gestorben und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Lüneburg begraben.

Julie Salomon blieb als Witwe mit den Kindern in Lüneburg. Sie betätigte sich weiter als Weißwarenhändlerin, zunächst in der Großen Bäckerstraße 20, später in der Bardowicker Straße. 1872 musste sie ihre jüngste Tochter Ella Martha zu Grab tragen, noch keine zwei Jahre alt. 1876 oder 1877 übernahm sie dann von Johanne Friederike Meyer, einer anderen Witwe aus der jüdischen Gemeinde, eine Putzwarenhandlung Am Sande. 

Um 1880 zog Julie in die Nähe ihrer älteren Kinder und deren Familien in Hamburg. Dort starb sie 1897. Julie Salomons Grab liegt auf dem jüdischen Friedhof Hamburg-Ohlsdorf.


Quellen und Infos:

Dr. Meier Spanier: Die Wunstorfer Spanier

Jörg Boggel: Geschichte der Familie Spanier

Liste der auf dem jüdischen Friedhof Ohlsdorf Bestatteten, 1896-1901: https://www.jüdischer-friedhof-altona.de/datenbank.html