Menschen

Erla Auguste Meyer war das dritte Kind des Produktenhändlers Gumpel Meyer und seiner Frau Johanne Friederike geb. Falk. Sie wurde 1862 in Lüneburg geboren. Später heiratete sie den Hamburger Kaufmann (genauer: Geldwechsler und Fondsmakler) Nathan Cohn und zog zu ihm nach Hamburg. Die beiden lebten in Hamburg-Eimsbüttel, zuletzt in der Isestraße 63. Sie hatten vier Kinder: Gertrud, geb. 1885, die später Nachman Ergas heiratete; Anna, geb. 1887, die später Schija Heller heiratete und schon 1920 als junge Frau starb; Martha Margaretha, geb. 1889 und Ernst Friedrich Hartwig, geb. 1893. 

Im August 1923 starb Nathan Cohn in Hamburg. Erla Auguste lebte als Witwe weiter in Eimsbüttel. Die nationalsozialistische Judenverfolgung machte das Leben ab 1933 für die Familie unerträglich. Die älteste Tochter Gertrud wurde im November 1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet, der jüngste Sohn Ernst nach Auschwitz deportiert. Nur Erla Augustes Enkel Ralph Ergas, der im November 1938 ins KZ Sachsenhausen verschleppt wurde, konnte rechtzeitig aus Deutschland fliehen: Im April 1939 ging er in die USA.

Erla Auguste selbst musste zuletzt in einem "Judenhaus" in der Schäferkampsallee 29 im Hamburger Schanzenviertel leben, auf engem Raum zusammen mit vielen anderen jüdischen Verfolgten. Darunter war auch Gertrud Stillschweig, die eine Tochter von Auguste Stillschweig aus Lüneburg war. Erla Auguste Cohn geb. Meyer starb in diesem Haus im Januar 1942 und wurde auf dem jüdischen Friedhof Ohlsdorf begraben.

Quellen und Infos:

Hamburger Stolperstein für Gertrud Stillschweig, Schäferkampsallee 29: https://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=6934

Hamburger Stolperstein für Gertrud Ergas: https://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=5319

Grabstein von Ralph Ergas in Kansas City, USA, mit weiteren Infos zur Familie: https://de.findagrave.com/memorial/145542478/ralph-ergas

Namensvarianten: Erna