Hier finden sich Namen, Lebensdaten, Biografien und Familiengeschichten zu jüdischem Leben in Lüneburg. Haben Sie weitere Informationen, Korrekturen, Fotografien, Dokumente oder Anregungen? Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, damit wir die Seiten aktualisieren können.
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Sohn von
Bruder von
Ehemann von Tillie Lengel, geborene Kriegman
Familie Hirsch Lengel (1919-1940)
Witwe Esther Feintuch (1925)
Familie Heinrich Kapp (1926-1933)
Albert und Anna Horwitz (1941-????)
Wilhelm Wolf Lengel war das erste Kind von Hirsch Lengel und seiner Frau Bertha geb. Lirt. In der Familie wurde er Willy genannt, in den USA nannte er sich William. Er wurde 1898 in Dabrowa in Galizien (damals Österreich-Ungarn) geboren. In den folgenden Jahren wurden seine Schwestern Sophie, Selma und Sonia geboren. Wilhelm verbrachte seine ersten Lebensjahre in Dabrowa, vermutlich umgeben von vielen Verwandten und Bekannten.
1904 entschieden sich Willys Eltern, das Land zu verlassen: Mit ihren vier Kindern machten sie sich auf den Weg nach Westen und ließen sich in Lüneburg nieder. Dort kamen noch vier weitere Kinder zur Welt. Willy wuchs im Kreise dieser großen Familie in Lüneburg auf.
Sein Vater Hirsch Lengel arbeitete als Produkten- und Kohlenhändler, langsam ging es wirtschaftlich bergauf. Nachdem Hirsch Lengel aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekommen war, konnte die Familie ein großes Haus in der Salzbrückerstraße 64 kaufen, das von 1919 an ihr Wohn- und Arbeitsort war.
Willy Lengel wurde Fellhändler. Schon 1923, mit 25 Jahren, emigrierte er in die USA, zunächst nach New York. Mitte der 1930er zog er weiter ins nahegelegene New Jersey. 1932 heiratete er dort Tillie Kriegman und bekam mir ihr 1939 eine Tochter, Sylvia.
Nach Beginn des NS-Regimes 1933 und dem Einsetzen der Judenverfolgung bemühten sich auch seine Eltern und Geschwister, möglichst schnell aus Deutschland herauszukommen. Seine Schwestern Sophie und Selma flohen nach Frankreich. Seine Schwester Toni ging zunächst in die Niederlande, kam dann aber 1936 zu den Eltern nach Lüneburg zurück.
Nur die jüngsten Geschwister Jakob und Elisabeth schafften es, u.a. mit Willys Hilfe, in die USA zu kommen. Sein Bruder Jakob, der von 1937 bis 1939 in den KZs Dachau und Buchenwald inhaftiert war, konnte kurz vor Kriegsbeginn 1939 noch nach England entkommen, von dort dann im Mai 1940 nach New York. Seine Schwester Elisabeth war schon 1937 direkt aus Lüneburg in die USA geflohen.
Nach dem Krieg konnten die drei in New York lebenden Geschwister Lengel auch noch die beiden Kinder ihrer Schwester Sophie Kapp in die USA holen. Alle anderen Familienmitglieder waren im Holocaust ermordet worden.
William "Willy" Lengel starb 1969 in New York.
Namensvarianten: Willy William