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Ehemann von Olga Steinhardt, geborene Hammerschlag [*1866]
Bruder von Max Steinhardt [*1853]
Der Kaufmann Otto Steinhardt wurde 1860 in Hamburg als Sohn des Spediteurs Julius Steinhardt und seiner Frau Sußchen (Susette) Warburg geboren, die aus der berühmten Hamburger Bankiersfamilie Warburg stammte. Er wurde Kaufmann und gründete früh eine eigene Im- und Exportfirma, die vor allem mit England und Südostasien handelte.
1892 heiratete Otto Steinhardt in Lüneburg Olga Hammerschlag, deren Vater ein bedeutender Kaufmann in Lüneburg war. Möglicherweise war der Kontakt über Ottos Bruder Max Steinhardt zustandgekommen, der 1884 in die Lüneburger Familie Behrens eingeheiratet hatte: die Behrens wohnten in Lüneburg schräg gegenüber von den Hammerschlags am Marktplatz und standen sicher in engem Kontakt.
Otto und Olga Steinhardt ließen sich in Hamburg nieder. 1893 und 1897 wurden dort ihre Söhne Walter und Edgar geboren. Um 1900 zog die Familie in eine eigene Stadtvilla in der Hochallee 84.
1922 starb Otto Steinhardt und wurde auf dem jüdischen Friedhof Hamburg-Ohlsdorf beerdigt. Danach übernahmen die beiden Söhne die florierende Im- und Exportfirma ihres Vaters. Olga lebte als Witwe weiter in der Hochallee.
In der NS-Zeit konnten die Söhne Walter und Edgar sich vor der eskalierenden Judenverfolgung ins Ausland retten. Ihre herzkranke Mutter Olga blieb in Hamburg, gepflegt von einer Hausangestellten, nach und nach durch NS-Zwangsabgaben ihres ganzen Vermögens beraubt. Sie starb im März 1942 und wurde wie ihr Mann auf dem jüdischen Friedhof Hamburg-Ohlsdorf begraben.
Quellen und Infos:
Hamburger Stolperstein-Biographie zu Ella Steinhardt, mit Informationen zu Olga und Otto Steinhardt
Hamburger Friedhofsdatenbanken, Liste "Ohlsdorf 1922-1930" mit Eintrag zu Otto Steinhardt