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Isaak Joseph Jonasson [*1823]

Geboren am 18.07.1823 in Petershagen, gestorben am 12.02.1902 in Lüneburg im Alter von 79 Jahren
Stempel des Kaufmanns J. Jonasson, Lüneburg; Freundlich zur Verfügung gestellt von Dmitri Silbermann, Berlin
Stempel des Kaufmanns J. Jonasson, ...
Postkarte von J. Jonasson an den Tuchfabrikanten Ditschke in Forst, 26.03.1889, Vorderseite; Freundlich zur Verfügung gestellt von Dmitri Silbermann, Berlin
Postkarte von J. Jonasson an den ...
Postkarte von J. Jonasson an den Tuchfabrikanten Ditschke in Forst (Lausitz), 26.03.1889, Rückseite; Freundlich zur Verfügung gestellt von Dmitri Silbermann, Berlin
Postkarte von J. Jonasson an den ...

Arbeitsstätte

Firma Hammerschlag & Jonasson (1856)
Firma M. A. Hammerschlag & Comp. (1860)
Isaak Joseph Jonasson, Kaufmann und Bankier (1860-1894)
Lüneburger Filiale des Hamburger Bankgeschäfts E. Calmann (um 1900)

Bardowicker Straße 1
Lüneburg

Wohnort

Familie M. A. Hammerschlag (1850er)
Familie Isaak Joseph Jonasson (1860-1894)

Bardowicker Straße 1
Lüneburg

Wohnort

Familie Jonasson (1896-1902)

Bardowicker Straße 11
Lüneburg

Der Kaufmann und Bankier Isaak Joseph Jonasson wurde 1823 in Petershagen bei Minden geboren, einem kleinen Ort mit einer großen jüdischen Gemeinde. Seine Eltern waren Joseph und Hendel Jonasson geb. Isaac. 1851 gründete er die Firma "J. Jonasson" (später auch "Hammerschlag & Jonasson") mit der er spätestens 1855 nach Lüneburg umzog. Dort wohnte schon sein aus Nienburg stammender Geschäftspartner und späterer Schwager Moritz Alexander Hammerschlag.

Wie viele andere von jüdischen Lüneburgern geführte Betriebe umfasste die erfolgreiche Firma in den kommenden Jahren sowohl ein Bankgeschäft als auch einen Handel mit verschiedenen Produkten, darunter Bettfedern, Manufakturwaren und Nähmaschinen. 

1855 heiratete Isaak Joseph Jonasson die aus Nienburg stammende Caroline Hammerschlag und lebte mit ihr von nun an in Lüneburg. Lange lagen Familienwohnung und Geschäft der Familien Jonasson und Hammerschlag in bester Lage in dem großen Lüneburger Patrizierhaus Am Markt/Bardowicker Straße 1. Ein historisches Foto von 1870 zeigt deutlich den Schriftzug "J. Jonasson" über den großen Bögen im Erdgeschoss. Später lebte die Familie Jonasson an den Brodbänken, ab 1896 in der Bardowicker Straße 11.

Als bildungsbewusster Bürger und Lokalpatriot engagierte Isaak Joseph Jonasson sich in der städtischen Gesellschaft Lüneburgs, u.a. war er 1878 eines der sieben jüdischen Gründungsmitglieder des Lüneburger Museumsvereins.

Mit seiner Frau Caroline hatte er sechs Söhne. Ihr erster Sohn Carl Joseph starb sehr früh. Die Söhne Otto und Martin wurden Kaufleute wie ihr Vater und arbeiteten im elterlichen Betrieb mit. Sie starben beide als junge Erwachsene. Sohn Emil, auch er ein Kaufmann, ließ sich in Berlin nieder. Der jüngste Sohn Hermann zog ebenfalls als Kaufmann nach Berlin und wanderte dann in die USA aus. Nur der vierte Sohn Paul schlug einen anderen Weg ein: Er wurde Arzt und eröffnete um 1896 in Lüneburg im Elternhaus eine Praxis.

1897 starb Caroline Jonasson. Isaak Joseph Jonasson lebte bis zu seinem Tod 1902 als Witwer weiter in Lüneburg. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof der Stadt beigesetzt.


Quellen und Infos:

https://www.synagoge-petershagen.de/Alte_Synagoge_Petershagen/Einzigartiges_Ensemble_judischen_Lebens.html

Protokollbuch des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg, Museum Lüneburg

Namensvarianten: Jonassohn Isaac Josef