Menschen

Hier finden sich Namen, Lebensdaten, Biografien und Familiengeschichten zu jüdischem Leben in Lüneburg. Haben Sie weitere Informationen, Korrekturen, Fotografien, Dokumente oder Anregungen? Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, damit wir die Seiten aktualisieren können.

Suchen Sie nach Namen, Orten oder Begriffen
oder wählen Sie einen Namensbereich    A - F      G - L      M - R      S - Z   

 

Helene Behrens [*1858]

Geboren am 10.09.1858 in Teterow in Mecklenburg, gestorben am 05.01.1940 in Hamburg im Alter von 82 Jahren

Helene Behrens [*1858] ist

Schwester von Siegmund Behrens [*1855]

Helene Behrens wurde 1858 in Teterow in Mecklenburg als viertes von sieben Kindern des Kaufmanns Bernhard Behrens und seiner Frau Henriette geb. Cohn geboren. Eine Lebensbeschreibung ihres Bruders Emil vermittelt auch einen Einblick in Helenes Herkunft: "Der Vater soll Kaufmann gewesen sein. Teterow war eine gewachsene Jüdische Gemeinde. 1792 wurde ein Friedhof angelegt, eine 1938 während des Novemberpogroms zerstörte Synagoge mit Religionsschule dürfte etwa zur gleichen Zeit errichtet worden sein. Im frühen 19. Jahrhundert lassen sich für Teterow Namen von 41 jüdischen Familien nachweisen. - Man darf also annehmen, dass Emil Behrens in eine jüdische Familie und in eine hinreichend geschlossene jüdische Stadtgemeinschaft hineingeboren wurde. Vermutlich war es der Großvater, der 1814 seinen Namen Lazarus Behr in Lazarus Behrens änderte und damit norddeutsch anglich. Die Kinder erhielten offenbar keine jüdischen Vornamen mehr. [...] Möglicherweise hat die Familie die mit dem Emanzipationsgesetz des Norddeutschen Bundes vom 3. Juli 1869 verbundene Freizügigkeit genutzt, um aus Teterow fortzuziehen, vielleicht direkt nach Hamburg, wie so viele Mecklenburger."

Helene Behrens war nicht mit der alteingesessenen jüdischen Familie Behrens aus Lüneburg verwandt. Höchstwahrscheinlich kam sie allerdings aufgrund eines anderen Verwandtschaftsverhältnisses für kurze Zeit nach Lüneburg: Sie war eine jüngere Schwester des ebenfalls in Teterow geborenen Kaufmanns Siegmund Behrens, der seit 1897 in Lüneburg wohnte.

Helene arbeitete offenbar als Hausdame in wohlhabenden jüdischen Familien. im Juli 1914 kam sie aus Hamburg nach Lüneburg und wohnte einen Monat lang als Hausdame bei Moritz und Betty Jacobsohn in der Haagestraße. Dann meldete sich wieder nach Hamburg ab, Adresse: Jungfernstieg 18.

1940 starb Helene Behrens, die zuletzt - wie ihre bereits 1938 verstorbene Schwester Therese - in Hamburg im Samuel-Levy-Stift gewohnt hatte. Ihr Tod wurde von ihrem Bruder Emil Behrens angezeigt, einem einstmals bedeutenden Hamburger Juristen. 1942 wurde der Achtzigjährige zusammen mit seiner Frau Jenny von Hamburg nach Theresienstadt deportiert und starb dort kurz nach Ankunft.


Quellen und Infos:

Hamburger Stolperstein-Biographie für Emil Behrens

Namensvarianten: Helena