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Erna Behr war das zweite Kind des Schuhhändler-Ehepaars Meyer Behr und Friederike Behr geb. Marcus. Sie wurde 1883 in Celle geboren. 1892 zog sie mit ihrer Familie von dort nach Hamburg.
In Hamburg heiratete Erna den Fabrikanten Carl Pohl aus Köln. Später zogen die Pohls nach Berlin und lebten dort am Holsteiner Ufer 1 im Bezirk Tiergarten.
Im September 1939 konnte Carl Pohl zu seinem Bruder nach Großbritannien fliehen. Erna Pohl jedoch kam aus Deutschland nicht mehr heraus. Ihre letzte Adresse war die Helmstedter Straße 23 in Berlin-Wilmersdorf, die vermutlich als "Judenhaus" vor allem für ältere Menschen fungierte. Alle 62 Bewohner wurden als Juden verfolgt, ermordet oder in den Tod getrieben.
Erna Pohl geb. Behr wurde am 13. Juni 1942 in einem der großen Berliner "Osttransporte" in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Wie fast alle Deportierten aus diesem Transport wurde sie dort unmittelbar nach ihrer Ankunft am 15. Juni 1942 ermordet.
In Celle liegen Stolpersteine für Erna und ihren Bruder Louis Behr. Hier sind allerdings falsche Informationen zu den Wohnorten beider Geschwister und zum Deportationsort von Erna Pohl geb. Behr angegeben.
Quellen und Infos:
https://collections.yadvashem.org/de/deportations/5604489
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/gedenktafeln/detail/juedische-hausbewohner/3078
https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/eine-adresse-62-namen/