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Sohn von
Bruder von
Gustav Adolf Salomon wurde 1845 in Lüneburg geboren. Er war das zweite von zehn Kindern des Lüneburger Kaufmanns und Lohgerbers Simon Salomon und seiner Frau Sophie geb. van Biema.
Als junger Mann wanderte Gustav 1866 in die USA aus, nach New York. 1870 heiratete er dort Julia Friend und hatte mit ihr zwei Söhne, den 1871 in New York geborenen Walter J. Salomon und den 1875 in Jersey City geborenen Ferdinand Stephen Salomon.
In den USA war Gustav Salomon unter dem Namen Rudolph Gustavus Salomon bekannt. Noch in Lüneburg hatte er bei seinem Vater das Handwerk des Lohgerbers gelernt. In den USA machte er auf der Basis dieser Ausbildung schnell Karriere. Er führte dort unter anderem "Cordovan Leather" ein, ein besonders glattes und widerstandsfähiges Leder aus Pferdehaut. Zunächst handelte er mit importiertem Leder, ab 1877 baute er in einer eigenen Firma in Newark, New Jersey, eine Lederproduktion in den USA auf. Zu seinen Firmen gehörten die "Eclipse Tanning Company" und die "Hamburg Cordovan Tannery". Rudolph G. Salomon war überaus experimentierfreudig: So entwickelte er Techniken für das massenhafte Gerben von Häuten von Alligatoren, Kängurus und Schweinswalen und setzte sie in seinen Fabriken um - mit großem Erfolg. Als er 1907 starb, erschienen in vielen Zeitungen Nachrufe, in denen er als einer der wichtigsten amerikanischen Lederfabrikanten bezeichnet wurde, "known as the father of horsehide tanning in this country."
Rudolph G. Salomon war Freimaurer und Mitglied einer New Yorker Loge. Er wurde 1907 auf dem jüdischen Friedhof der B"nai Jeshurun-Gemeinde in Elizabeth, New Jersey begraben. Seine Witwe Julia Friend Salomon starb 1928 und wurde neben ihm bestattet. Später wurden auf diesem Friedhof auch seine Geschwister Emilie Goldstein mit Familie und sein jüngster Bruder Carl Joseph Salomon beerdigt.
Rudolph G. Salomons Sohn Walter J. Salomon (1871-1953) - der sich als Erwachsener "Salmon" nannte - war ab den 1920er Jahren ein überaus erfolgreicher und berühmter Investor und Immobilien-Unternehmer in Manhattan. Einige der bekanntesten klassischen Wolkenkratzer New Yorks in der 42. Straße gehen auf seine Investitionen zurück und haben ihm zeitweilig gehört, darunter der 31-stöckige "Salmon Tower" und "500 Fifth Avenue". Außerdem betätigte er sich mit großem Erfolg im Pferdesport, mit eigenem Rennstall und einer großen Vollblut-Zucht.
Quellen und Infos:
Rudolph G. Salomon, in: The Hebrews in America. A series of historical and biographical sketches (1888)
Zur Geschichte des von Salomon eingeführten "Cordovan Leather" in den USA
Die "Hamburg Cordovan Leather Works" in Newark, New Jersey
Nachruf auf Rudolph G. Salomon in der New York Tribune, 29.01.1907
Grab von Rudolph G. Salomon in Elizabeth, New Jersey
Wikipedia-Eintrag zu seinem Sohn Walter J. Salmon Senior (mit vielen weiterführenden Links).
Namensvarianten: Rudolph Gustavus